Europäischer Kryptomarkt heizt sich auf: Führende Börsen erhalten MiCA-Lizenzen
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Die großen Krypto-Börsen Bitpanda, OKX und Crypto.com haben Lizenzen gemäß der EU-Verordnung zu Märkten für Kryptowerte (Markets in Crypto-Assets, MiCA) erhalten.

Mehrere Kryptowährungsbörsen haben Lizenzen im Rahmen der neuen Markets in Crypto-Assets (MiCA)-Verordnung erhalten.

Crypto Finance, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Börse, und Bitpanda, eine in Österreich ansässige Börse, gehörten zu den ersten, die am 27. Januar von der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Lizenzen erhielten.

Auch die globalen Börsen OKX und Crypto.com haben am selben Tag MiCA-Lizenzen von der maltesischen Finanzdienstleistungsbehörde (MFSA) erhalten.

Diese Lizenzen ermöglichen es Bitpanda, Crypto Finance, OKX und Crypto.com, in allen 30 Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) zu operieren – darunter die 27 EU-Mitgliedstaaten sowie Island, Liechtenstein und Norwegen.

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Eine Lizenz, europaweite Reichweite

MiCA, das Ende 2024 in Kraft trat, zielt darauf ab, ein einheitliches regulatorisches Rahmenwerk für Kryptowährungen innerhalb der Europäischen Union zu schaffen.

Ein wesentlicher Vorteil von MiCA ist der sogenannte „Passporting“-Mechanismus. Mit einer einzigen Lizenz von einer zuständigen EU-Behörde können diese Börsen nun in allen 30 EWR-Mitgliedsstaaten operieren. Das neue Gesetz beseitigt die Notwendigkeit einzelner nationaler Genehmigungen, ein Prozess, der zuvor umständlich und zeitaufwendig war.

Diese Vereinfachung der Vorschriften soll einen stärker integrierten und effizienteren europäischen Kryptomarkt fördern.

Bitpanda, das im Dezember sechs Millionen Nutzer zählte, wird die neue Lizenz nutzen, um sein Wachstum zu beschleunigen, teilte das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit.

„Dieser Meilenstein ermöglicht es uns, einfaches und sicheres Investieren für über 450 Millionen Menschen anzubieten und ein unvergleichliches Wachstumspotenzial in einem Markt freizusetzen, den wir vollständig erobern wollen,“ sagte Eric Demuth, CEO und Mitbegründer von Bitpanda, und fügte hinzu:
„Diese Lizenz ist sofort gültig – im Gegensatz zu den vorläufigen Genehmigungen, die von anderen Kryptoplattformen angekündigt wurden und die weder gültig sind noch tatsächlich existieren.“

OKX und Crypto.com nutzen MiCA für EWR-Erweiterung

Ähnlich wie Bitpanda planen auch OKX und Crypto.com, die Passporting-Funktion von MiCA zu nutzen und Dienstleistungen im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) anzubieten. Diese Expansion ermöglicht es ihnen, eine größere Kundenbasis zu bedienen und die Vorteile eines einheitlichen regulatorischen Rahmens zu nutzen.

OKX plant, EWR-Nutzern ein umfassendes Angebot an Krypto-Handelsoptionen bereitzustellen, darunter Over-the-Counter (OTC)-, Spot- und Bot-Handelsdienste für Krypto-Token. Um das Benutzererlebnis in der Region zu verbessern, sollen die Website und die mobile App des Unternehmens an lokale Sprachen und Anzeigepräferenzen angepasst werden.

Crypto.com hat bisher keine genauen Details zu den angebotenen Dienstleistungen veröffentlicht, bestätigte jedoch ebenfalls, dass sie planen, ihre Krypto-Dienste auf den EWR auszuweiten.

Erste MiCA-Lizenzen vergeben

Die deutsche Aufsichtsbehörde hatte Verzögerungen bei der Erteilung von MiCA-Lizenzen, da der Zusammenbruch der deutschen Koalitionsregierung im Dezember 2024 die notwendige parlamentarische Genehmigung bis kurz vor Weihnachten verzögerte.

Am 17. Januar erhielt Boerse Stuttgart Digital Custody, eine Tochtergesellschaft der Boerse Stuttgart Group, als erstes Unternehmen die MiCA-Lizenz von der BaFin.

Am 30. Dezember erhielten auch die Krypto-Plattform MoonPay, das Unternehmen für digitale Vermögensverwaltung BitStaete, das Bitcoin-Lightning-FinTech ZBD und das Prime-Brokerage- und Clearing-Unternehmen Hidden Road MiCA-Lizenzen von der niederländischen Behörde für Finanzmärkte (AFM).

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