Schweizer Nationalbank senkt Zinsen als Erste – Bullische Signale für Bitcoin?
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Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat am Donnerstag, den 21. März, als erste Zentralbank weltweit den Leitzins gesenkt und sich damit vom globalen Trend steigender Zinsen abgesetzt. Die Senkung um 25 Basispunkte ist ein wichtiges Signal, das Hoffnungen auf eine ähnliche Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) weckt.

Sollten weitere Zentralbanken dem Beispiel der SNB folgen, könnte dies den Kryptomärkten Rückenwind verleihen. Historisch gesehen haben sich die Kursbewegungen der Kryptomärkte oft an der globalen makroökonomischen Politik ausgerichtet.

Schweizerische Nationalbank senkt Leitzins

In ihrer Erklärung vom Donnerstag wies die SNB darauf hin, dass die Inflation in der Schweiz seit mehreren Monaten unter 2 % liegt. Die Zentralbank erklärte, dass dieser Wert innerhalb der Spanne liege, die sie mit Preisstabilität gleichsetzt, und dass daher eine Senkung des Leitzinses notwendig sei.

Die Inflationsrate in der Schweiz sank im Februar auf 1,2 %. Die SNB prognostiziert für dieses Jahr eine durchschnittliche Inflation von 1,4 % und einen Rückgang auf 1,2 % im Jahr 2025.

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Die neue Leitzinspolitik der SNB liegt nun bei 1,5 %, eine Senkung um 25 Basispunkte gegenüber den zuvor seit Mitte 2023 geltenden 1,75 %. Vor der Entscheidung im Juni hatte die SNB die Zinsen nach zwölf Monaten von den seit 2015 geltenden -0,75 % angehoben.

Eine von Reuters veröffentlichte Umfrage unter Ökonomen ergab, dass diese davon ausgegangen waren, dass die SNB die hohen Zinsen noch mehrere Monate aufrechterhalten würde. Die überraschende Entscheidung führte zu einem Rückgang der Renditen für Schweizer Staatsanleihen sowie des Schweizer Frankens gegenüber US-Dollar und Euro.

Schweizer Nationalbank widersetzt sich dem globalen Trend

Die SNB widersetzte sich damit dem geldpolitischen Kurs der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), die ihren Zielzinssatz weiterhin im Bereich von 5,25 % bis 5,50 % belässt. Die Entscheidung der Fed war für Investoren besonders interessant, nachdem in der Vorwoche bekannt wurde, dass die Inflation im Februar höher ausgefallen war als erwartet.

In ihrem Statement vom Mittwoch verwies die Fed auf die Erkenntnisse des Offenmarktausschusses (FOMC). Demnach sei die wirtschaftliche Lage in den USA unsicher, was die Beibehaltung der bisherigen Zinsen und eine weiterhin hohe Aufmerksamkeit für Inflationsrisiken erforderlich mache.

Es wird erwartet, dass die EZB dem Beispiel der Fed folgt und die Zinsen auf ihrem Treffen im April unverändert bei 4,5 % lässt. Obwohl die Inflation in den USA und Europa über 2 % liegt, gehen Ökonomen davon aus, dass die Zentralbanken die Zinsen möglicherweise ab Juni senken werden.

Die Entscheidung der SNB ist positiv für risikofreudige Anlagen wie Aktien und Kryptowährungen, die in Zeiten hoher Inflation traditionell unter Verkaufsdruck leiden. Zwar hat die Fed eine weitere Straffung der Geldpolitik vermieden, doch würde eine anhaltend hohe Inflation diese Entscheidung wahrscheinlich unumgänglich machen.

Laut Brian Dixon, dem CEO von OTC Capital, ist es wichtig zu beachten, dass Zinsschwankungen nur kurzfristige Auswirkungen auf Kryptowährungen haben. Er wies darauf hin, dass Bitcoin-Trader oft auf die allgemeine Marktstimmung reagieren.

Ein Blick auf die Preisentwicklung von Bitcoin zeigt, dass die größte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung nach ihrem Höchststand von 69.000 US-Dollar im November 2021 stark eingebrochen ist. Dieser Kursrückgang fiel mit der Ankündigung der Fed zusammen, die Leitzinsen zur Bekämpfung der Inflation zu erhöhen.

Die Maßnahmen der Fed führten 2022 zu einer Reihe von Insolvenzen, als die US-Notenbank den stärksten Straffungszyklus seit Jahrzehnten einleitete.

Leitzinssenkung könnte Bitcoin-Rallye auslösen

In der Vergangenheit war der Bitcoin-Preis nach der Entscheidung der Fed im März 2020, den Leitzins auf 25 Basispunkte zu senken, innerhalb von 13 Monaten von 3.500 US-Dollar auf 64.000 US-Dollar gestiegen.

Einige Analysten sind der Ansicht, dass der Bitcoin-Preis derzeit von makroökonomischen Faktoren beeinflusst wird. Im Jahr 2023 schwankte der Bitcoin-Preis unter 15.000 US-Dollar und musste sich durch die Bankenkrise in den USA, die Zulassungswelle von börsengehandelten Bitcoin-Fonds (ETFs) und angespannte Liquiditätsverhältnisse kämpfen.

Will Clemente, Mitbegründer von Reflexivity Research, wies am Mittwoch in einem Beitrag auf X darauf hin, dass sich der Fokus derzeit im Zeitalter der fiskalischen Dominanz stark auf Zinssenkungen richtet. Diese Aussage spiegelt sich in der Marktreaktion wider: Der Bitcoin-Preis stieg Stunden nach der Sitzung der Fed wieder an und testete die 67.000-Dollar-Marke.

Fazit: Zinssenkungen als Chance für Bitcoin?

Die Zinssenkung der Schweizer Nationalbank ist ein spannendes Signal für die Kryptomärkte. Sollten weitere Zentralbanken diesem Schritt folgen, könnte dies zu einer positiven Stimmung und steigenden Kursen bei Bitcoin und anderen Kryptowährungen führen.

Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass die Beziehung zwischen Zinssätzen und Kryptowährungen komplex ist und von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Anleger sollten sich stets umfassend informieren und keine Anlageentscheidungen allein auf Basis von Zinsschwankungen treffen.

Die wichtigste Erkenntnis ist, dass die jüngste Entscheidung der SNB die Volatilität in den Kryptomärkten erhöhen könnte. Es bleibt abzuwarten, wie sich die anderen Zentralbanken verhalten werden und welche Auswirkungen dies auf den Bitcoin-Preis haben wird.

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