By Leon Sommer
Chinas OTC-Händler verzeichneten in neun Monaten kumulierte Zuflüsse von insgesamt 75 Milliarden US-Dollar. Zhu Guangyao, ehemaliger chinesischer Finanzminister, setzt sich dafür ein, dass die Regierung Kryptowährungen genauer untersucht.
Bei einem Event auf dem Tsinghua PBC Chief Economist Forum, das am Samstag in Peking stattfand, sagte Zhu, dass Kryptowährungen ein „entscheidender Aspekt für die Entwicklung der digitalen Wirtschaft“ seien.
Laut einem Bericht von Sina betonte er zunächst, dass Kryptowährungen „negative Auswirkungen“ haben. Er fügte hinzu, dass China die mit dieser Anlageklasse verbundenen Risiken für den Kapitalmarkt vollständig erkennen sollte.
„Aber wir müssen die neuesten internationalen Veränderungen und Anpassungen der Politik untersuchen, da dies ein entscheidender Aspekt für die Entwicklung der digitalen Wirtschaft ist.“
Zhu verwies laut dem Bericht auch auf die Kampagnenstrategie des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump und dessen öffentliche Befürwortung von Kryptowährungen.
Trump, der Spitzenkandidat der Republikaner, sagte während der Bitcoin-Konferenz in Nashville im Juli, dass die USA „Kryptowährungen annehmen müssen, sonst wird China uns ersetzen.“
Donald Trump plädierte zudem für den Aufbau der Branche, um China voraus zu sein.
Chinas OTC-Kryptobroker verzeichnen bemerkenswerte Zuflüsse: Chainalysis-Studie
Seine Bemerkungen folgen einem kürzlichen Bericht von Chainalysis, der darauf hinweist, dass chinesische Over-the-Counter-Kryptowährungsbroker einen stetigen Anstieg der Aktivitäten verzeichnen.
Laut einem Bloomberg-Bericht verzeichneten Chinas OTC-Händler Zuflüsse von 20 Milliarden US-Dollar in jedem der drei Quartale bis Juni. Darüber hinaus erlebten OTC-Kryptobroker eine Zunahme der Aktivitäten, mit einem kumulierten Gesamtbetrag von 75 Milliarden US-Dollar in den letzten neun Monaten.
Dieser Anstieg kommt zu einem Zeitpunkt, in dem chinesische Bürger vermehrt auf Kryptowährungen zurückgreifen, während die Stimmung in der chinesischen Wirtschaft negativ ist. China verbot im Jahr 2021 alle Kryptotransaktionen und gelobte, das Mining digitaler Vermögenswerte auszumerzen.
Eric Jardine, Leiter der Cyberkriminalitätsforschung bei Chainalysis, erklärte, dass Chinas Verbot von Kryptowährungen „lockerer durchgesetzt“ werde.
„Angesichts des regulatorischen Kontexts in China, einschließlich des Verbots des Handels und des Minings von Kryptowährungen, bewegen sich diese Dienste zwangsläufig in einer Grauzone der Wirtschaft.“
